Immer weiter hatte ich meinen Weg fortgesetzt. Die Burg sah dem Jahrzehnt entsprechend aus, doch dieses nagende Gefühl in mir wollte keine Ruhe geben. Wie hatte es mit meinen Söhnen nur soweit kommen können? Sie hurten herum, wie die Kardinäle von Kirchen. Oder sie waren zu Waschlappen geworden, die einfach keinen Mumm und keinen Biss mehr hatten. Hatte ich etwa solches Pack wirklich in die Welt gesetzt? Nein! Entschlossen malmten meine Kiefer aufeinander. Ich würde ihnen schon den rechten Weg weisen, koste es was es wolle. Wenigstens waren die Vampire die hier lebten nicht ganz so verweichlicht, oder viel mehr hoffte ich das. Denn das was ich durch die Fenster gesehen hatte, stieß mir sauer auf. Wüsste ich es nicht besser, ich würde es nicht glauben, dass das meine Söhne waren. Allerdings musste ich zugeben, dass was ich im Dorf über sie gehört hatte, passte nicht in die Szenen die ich am Fenster beobachten konnte. Die Erzählungen klangen nämlich schon eher nach meinen Kindern. Zu mindestens was den einen Teil betraf.
Düster starrte ich vor mich hin. Natürlich war mir nicht entgangen das man mich bereits entdeckt hatte. Sollte die Wache doch laufen und Bericht erstatten. Vorerst würde man mich eh nicht als das erkennen, dass ich war. Auf sie musste ich wie ein dahergelaufener Vampir wirken. Sollte mir nur Recht sein. Noch war es nicht an der Zeit ihnen mein wahres Ich zu offenbaren, doch die Zeit rückte schneller näher. Ich hielt noch etwas Abstand zur Burg und wartete auf die Dinge die da kommen sollten.